Ein Gedächtnis wie ein Elefant – was das Gehirn braucht, damit Information „haftet“
Kennen Sie den „Teflon-Effekt“ im Gehirn? Sie lesen oder hören etwas und ein paar Minuten später ist alles „durchgerutscht“ und weg – das Gehirn ist blank wie eine Teflonpfanne….
Im Gegensatz dazu kennen Sie vielleicht Leute, welche ein Erinnerungsvermögen haben, als hätten Sie ein Tonbandgerät im Kopf. Die sofort alle Namen kennen, die Geburtstage aller Freunde im Kopf haben, keine Einkaufsliste brauchen – ein Gedächtnis wie ein Elefant haben…?
Möchten Sie wissen, was das Gehirn braucht, damit Inhalte „haften“. Wie Sie Information aufnehmen und „verankern“ müssen, damit Sie sie wieder abrufen können?
In diesem Beitrag werden Sie die „Grundregeln der Merkfähigkeit“ und das „Geheimnis eines guten Gedächtnisses“ kennenlernen. Grundlegend dazu ist das Wissen über die funktionale Aufteilung des Gehirns.
Funktional führt das Gehirn zwei polar entgegengesetzte, sich ergänzende, Funktionen aus: Analyse und Synthese. Als man in der Gehirnforschung, vor vielen Jahren, diese Entdeckungen machte, hatte man diese beiden entgegengesetzten Funktionsweisen den beiden Gehirnhälften zugeordnet.
Analyse und Synthese
Heute weiss man, dass das Gehirn viel komplexer aufgebaut ist, als dass man es funktional einfach in links und rechts aufteilen könnte. Da jedoch diese Aufteilung grob und grundlegend stimmig ist, werden wir – zur Vereinfachung des Verständnisses und der Kommunikation – diese als Analogie weiter verwenden.
Denn dieses einfache Grundverständnis macht Sie vom “Gehirnbesitzer zum Gehirnbenützer”
Aufnehmen und ankern
Bei allen Phasen der Informationsverarbeitung sollten nach Möglichkeit beide Hemisphären des Gehirns miteinbezogen und möglichst viele Sinneskanäle eingebunden werden.
In unserer Arbeitswelt wird die meiste Information über die Sprache vermittelt: Schreiben/Lesen, Reden/Zuhören. Dies geschieht – wie im Teil 3 aufgezeigt – über das Sprachzentrum vorwiegend in der linken Gehirnhälfte.
Um aus dieser „Linkslastigkeit“ herauszukommen und auch die rechte Gehirnhälfte und andere Sinneskanäle die Aufnahme und Verarbeitung sprachlicher Information mit einzubeziehen gibt es einen gehirngerechten Weg:
Von links über rechts in die Mitte
Von allen Sinneskanälen ist der visuelle Kanal bei uns Menschen in der Regel am stärksten ausgebildet:
Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte… und das sollte man unbedingt nutzen, indem man beim Lernen Informationen visuell ankert.
Erinnern ist radial und multidimensional
Es ist wichtig zu wissen, dass Denken und Erinnern kein sequenzieller Prozess ist, sondern radial. Wenn Sie ein Stichwort bekommen: Grossmutter – Weihnachten. Vorausgesetzt Sie hatten eine Grossmutter, mit der Sie Weihnachten feierten, werden jetzt Erinnerungen und Eindrücke in Ihren bewussten Denkraum kommen – ja? Sie sehen, an diesem Wort „hängt“ eine Unmenge von Information: Erinnerungen, Wissen, Ideen, Bilder etc. Sie aktivieren diese nicht auf eine logisch sequenzielle Art und Weise. Sie „strahlt“ von diesem einen Wort assoziativ nach allen Seiten aus.
So funktioniert unser Gehirn und das Erinnern von Information. Es braucht einen Anker, an den das Gehirn das dazugehörige Wissen „dranhängen“ kann. Wenn Sie zu einem späteren Zeitpunkt an diesem Anker ziehen, wird das Gehirn die Informationen assoziativ wieder aktivieren.
Ein optimales und funktionales Hilfsmittel für diesen Prozess ist Mind Mapping. Entwickelt wurde diese einfache Technik von Toni Buzan, der viele Forschungsergebnisse aus der Gehirnforschung verständlich und praktisch gemacht hat. (Buch: Tony Buzan „Business Mind Mapping“, ISBN 3-8923-0577-7)
Dazu habe ich für Sie ein PDF vorbereitet.
Mind Mapping wird auch die Grundlage sein für den ersten Beitrag in der nächsten Serie in dem ich Ihnen eine gehirngerechte Lernstrategie vorstellen werde.
Bleiben Sie also dabei!
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