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Dez 07

Leadership – die Spitze von Führung

  • 7. Dezember 2014
  • Ruth Wenger
  • alphaLeadership

Leadership  – die Spitze von Führung

“An die Spitze kommen“  – das ist für viele Ziel ihrer Karriere. Dort angekommen erlebt so manche Führungskraft, dass dies ein „einsamer Posten“ ist. Nicht umsonst kenn man im Volksmund den Ausdruck: „einsame Spitze“ zu sein… Ganz oben gibt es nur wenige „ebenbürtige Partner“, mit denen anstehende Probleme oder schwierige Situationen besprechen werden können. Und noch wenn es welche gäbe, ist da oft eine Überzeugung, man müsse es doch selber können…

Doch da gibt es Grenzen. Viele Lösungen und Entscheide in dieser komplexen Welt können nicht mehr „im stillen Kämmerlein erdacht“ werden. Die Problemstellungen und das Regelspiel der Abhängigkeiten sind undurchschaubar geworden.

“Man kann ein Problem nicht mit den gleichen Denkstrukturen lösen, die zu seiner Entstehung beigetragen haben“.

Dieses Zitat von Albert Einstein umschreibt treffend das Dilemma führender Köpfe aus Politik und Wirtschaft der Gegenwart.

Die Komplexität vieler  Aufgaben und Problemstellungen unserer heutigen Zeit können nicht mehr im mentalen Denken erfasst und bewältigt werden. Es  braucht eine umfassendere Dimension welche das tagesbewusste Denken ganzheitlich informiert, nachhaltige Lösungen hervorbringt  und ethisch verantwortungsbewusstes Handeln ermöglicht.

„Es ist wichtig, dass eine Führungskraft erkennt, dass es nicht nur um Effizienzsteigerung geht, sondern um eine neue Dimension, in die man reinkommen muss in seinem Bewusstsein, um “wahren Erfolg” zu erlangen.“ (Rudolf Wötzel)

Führungskräfte müssen aus der „Mind-Box“ herauskommen in eine Bewusstseinsdimension, die umfassender ist als mentale Prozesse.

„Das Denken gebiert sich aus dieser grossen Perspektive. Die Lösungen, die sich daraus generieren, orientieren sich immer im grösstmöglichen Gut- for the sake of the whole. Sie beziehen das Ganze mit ein – und wenn wir über das Ganze reden, meinen wir wohl heute die Welt. Das heisst, es gilt das Wohlergehen des Ganzen zu berücksichtigen,  und dass niemand daraus einen Nachteil hat. Dass jeder Entscheid aus der Perspektive von „was ist für das Ganze gut“ gefällt wird“. (Daniela Bomatter)

Mit der „grossen Perspektive“ ist Bewusstsein als solches gemeint, die vierte und grundlegende Dimension in der Bewusstseinsdynamik. Diese Ebene ermöglicht es, die Intuition mit einzubeziehen und Zugang zu einer tieferen Wissensebene zu erlangen.

Ganzheitliches Wissen ist im Bewusstsein strukturiert – darum ging es im Kapitel „Der Faktor Bewusstsein“. Sich diese allumfassende Bewusstseins-Ressource zu erschliessen – das ist es, was, nebst allen nötigen fachlichen Kompetenzen, eine Führungskraft zum Leader macht.

Leader haben mindestens ein „geo-zentrisches“ Denken, in dem sie Ihre Ziele, Entscheidungen und Problemlösungen „abstimmen“. Im Gegensatz zu „egozentrischem“ Denken, welches nur die eigenen Ziele und Bedürfnisse – oder jene des eigenen Unternehmens oder Umfeldes – anstrebt.

Leader sind „beseelt“ von dem, was sie tun und davon, wohin das sie und andere führt – und sie haben erkannt, dass sie nur im Verbund mit dem Kollektiv nachhaltig erfolgreich sein können. Sie inspirieren Menschen und „einen“ sie in einer gemeinsamen Vision, denn sie wissen um die Ressource des Kollektivbewusstseins. Anton Gunzinger wurde 1994 vom Time Magazine als einziger Schweizer als einer der 100 kommenden Leader auserwählt. Er ist ein Unternehmer, der diese Leadership Qualitäten lebt.

„Manchmal hab ich das Gefühl, dass die Aussenwelt ein Echo gibt zu dem, was ich tue. Dass in dem Moment die richtige Person reinkommt und die richtige Frage stellt – etwas passiert, das in Resonanz steht, zu dem, was mich gerade  beschäftigt“.

C.G. Jung nannte dieses Phänomen „Synchronizität“. Es wird beschrieben als „relativ zeitnah aufeinander folgende Ereignisse, die nicht über eine Kausalbeziehung verknüpft sind, vom Beobachter jedoch als sinnhaft verbunden erlebt werden“. Jung vermutete, dass durch diese scheinbaren „Zufälle“ eine verborgene Ordnung zutage tritt.

Diese Hypothese wird verstärkt durch die Forschungen des britischen Biologen Rupert Sheldrake. Er spricht von einem „morphischen“ oder „morphogenetischen“ Feld als „formbildende Ursache“ für die Entwicklung von Strukturen – in der Biologie, Physik, Chemie und auch in der Gesellschaft. Dieses Feld in Bezug zum Quantenfeld und zu Bewusstsein als solchem zu bringen ist kein grosser, aber ein umstrittener, Schritt.

Man könnte auch einfach sagen, dass Leader Menschen sind, die in einer tieferen Anbindung bewusstseinsmässig mit dem Kollektiv verbunden sind. Sie wissen, dass sie im Verbund mit anderen Ideen und Lösungen generieren können, auf die sie alleine nicht kommen würden.  In diesem Bewusstsein sind sie nicht „einsame Spitze“ sondern „Erste unter Gleichen“ und verstehen führen als dienen:

Eine Gruppe führen heisst, zu erkennen, dass man relevant ist – aber auch, dass man eine dienende Funktion hat. Ist jemand Chef,  weil er Macht ausüben will, trägt das andere Früchte. Ich bin nicht Chef damit ich glänze, sondern weil es mir Freude macht mit diesen Menschen zu arbeiten, Potenzial zu entwickeln, Ziele zu definieren und sie gemeinsam mit meinen Mitarbeitern zu erreichen. (Catrin Rubenson)

Leader sind starke, integre, authentische Persönlichkeiten. Sie beeindrucken durch Taten und haben nicht das Bedürfnis, „die Grössten“ zu sein.  Sie verkörpern hohe Sozialkompetenzen und  nutzen, ergänzend zu ihren logisch-rationalen Denkfähigkeiten, auch die Intuition, welche ihre Betrachtungsweise in den Bezug zum Ganzen stellt. Über die Fähigkeit des assoziativen Denkens haben Sie Zugang zur originären Kreativität und den Mut und die Kraft, auch neue und unkonventionelle Wege zu gehen. Sie scheuen sich nicht davor, gegen Bestehendes anzugehen, wenn Neues gefordert ist.

Leader sehen sich als „Katalysatoren“ und stehen ein für einen konstruktiven Wandel. Unsere gegenwärtige Zeit braucht solche Menschen – authentische Individuen, die mit Weitsicht und Zivilcourage das wirtschaftliche und politische Geschehen lenken. Unsere Zeit braucht gute Leader.

Intuition, die ultimative Wissens-Ressource

Wissen, ohne zu wissen, woher man weiss… Wer hat nicht schon diese Erfahrung gemacht! Man „geht schwanger“ mit einem Problem  – denkt darüber nach, bis der Kopf raucht – und kommt zu keinem Ergebnis. Und dann – irgendwann, wenn man sich mal grad nicht damit beschäftigt – „poppt“ die Lösung auf im Kopf und man WEISS! Das ist Intuition.

Intuition ist kein kognitiver, tagesbewusster Prozess. Sie ist präkognitiv, das heisst unterhalb der tagesbewussten Denkschwelle. Ich möchte dazu einen gehirnwissenschaftlichen Bezug schaffen, damit Intuition es „fassbarer“ wird.

Das Bild des Eisbergs hatte ich bereits im Kapitel „Bewusstseinsdynamik“ angeführt.

Intuition sind Impulse, die aus der Delta Ebene ins tagesbewusste Denken gelangen. In diesen tiefsten Bewusstseinsbereich taucht man ein im Schlaf – zwingend! Dauerhafter Schlafentzug führt unweigerlich zu schweren körperlichen und psychischen Leiden bis hin zum Tod, denn die Delta Ebene ist die „Anbindung“ an Bewusstsein als solches, der sich niemand entziehen kann.

Die Deltaebene ist  unipolar. Der Kontakt damit ordnet und regeneriert den gesamten Organismus ganzheitlich und lässt ihn sich neu „ausrichten“ – wie ein „Reset“ beim Computer.

Im Alpha Zustand ist die Türe offen zu den unterschwelligen Bewusstseinsbereichen. Ist diese „innere Anbindung“ grundlegend genug, geschieht Intuition.

Die Fähigkeit, intuitive Prozesse mit einzubeziehen, habe ich bei nahezu allen Interview Partner als wichtigen Erfolgsfaktor festgestellt – je nach Aktionsbereich mehr oder weniger bewusst. Leader beziehen – nebst dem Sammeln und Verarbeiten relevanter Informationen – auch die Intuition in ihre Entscheidungsprozesse mit ein. Doch wie weiss man, dass ein Impuls Intuition ist?

Der Verstand kann es nicht verstehen – es ist kein logischer Denkprozess, so wie eins und eins zwei ergeben. Intuition ist ein tiefes, “von-innen-heraus-wissen“,  ohne Wenn und Aber, mit einem hohen Grad von Sicherheit.  Ein Auszug aus der Befragung mit Katharina Schär schildert dies auf anschauliche Weise:

„Der Denkraum ist sehr klar – beinahe spielerisch. Er ist wie ein Labyrinth, zu dem ich jedoch einen sehr einfachen Zugang habe – ich verirre mich nicht in den Gedanken oder Handlungen – der Weg ist sehr klar, wie vorgegeben… ich käme gar nie auf die Idee in einen falschen Gang abzubiegen. Ich weiss – eben intuitiv – genau, dass sich der nächste Schritt zeigen wird. Dieses Gefühl gibt eine grosse Sicherheit, die ich in meinem Brustraum empfinde. Es wird – wie man im Volksmund sagt – warm ums Herz. Da ist eine Zufriedenheit und das Gefühl von Wärme im Körper.“

Sie macht ein wunderbares, treffendes Bild für das Paradox, das dieser unipolaren Ebene eigen ist. In einem Labyrinth sieht man ja nicht zum Voraus, wo es lang geht. Aber so, wie sie es beschreibt, fühlt sie sich in jedem „Schritt“ zweifelsfrei sicher. Intuition ist nicht ein „Alles-Vorhersehen“, sondern in jedem Moment genau das Notwendige zu erkennen. Intuitive Impulse sind auch überraschend „neu“ für den Denker. Es sind Einsichten, die noch nie vorher gemacht wurden – Erkenntnisse, die spontan dem Bewusstsein entspringen.

Diese gilt es mit einzubeziehen in die Entscheidungsfindung und Problemlösung.

Anleitung

Intuition ist kein funktionaler Prozess, das heisst, man kann Sie nicht „machen“. Man kann ihr lediglich Raum geben, sie einladen – genau wie Flow. Intuitionstechniken gibt es meines Erachtens nicht.  Das Einzige, was man „tun“ kann, ist: Loslassen – nichts tun. Dazu ist der Alpha Zustand ein Türöffner.

Der „Raum“, in dem Intuition geschieht, ist der „leere Kopf“ – frei von unwillkürlichem Denken oder mentalen Prozessen. Je freier der Denkraum, umso leichter und klarer können die Impulse aus dem Unterschwelligen im Tagesbewusstsein wahrgenommen werden.

Steht ein schwieriges Problem oder ein Entscheid an, ist angestrengtes Nachdenken oder ständiges mentales Kreisen um Aufgaben- oder Problemstellungen oft hinderlich.

Tipp

Nehmen Sie sich bewusst aus dem Denkrad, indem Sie die Alpha-Technik, die ich vorgängig als paktische Technik vorgeschlagen habe, anwenden. Damit geben Sie Ihrem Gehirn „Freiraum“. Oder „lüften Sie ihr Gehirn aus“, indem bewusst etwas ganz anderes tun – einen Spaziergang zu Kaffeemaschine, ein Gespräch mit einem Mitarbeiter, oder eine simple Arbeit, bei der Sie die Anwendungsformen in den Kapiteln für „Kopfarbeiter“  nutzen können.

Aber tun Sie das nicht nur im „Ernstfall“ – eine kontinuierliche Alpha Praxis stärkt die intuitiven Fähigkeiten generell.

Beispiel

Ich bat Katharina Schär um ein konkretes Beispiel aus ihrem Alltag, wie sie aus Ihren intuitiven Fähigkeiten Nutzen zieht. Sie beschrieb eine Situation, wenn sie bei der Rekrutierung eines für ihr Unternehmen wichtigen Postens dabei ist:

„Nachdem ich das Gespräch eingeführt habe, gebe ich die Gesprächsführung dem zukünftigen direkten Vorgesetzten der Person weiter und nehme mich dann aus dem Gespräch heraus. Ich sitze in diesem höchst wachen, entspannten Zustand dabei – fast wie ein PC im Stand-by-Modus. Wenn etwas passiert oder gesagt wird, was wertvoll sein kann, „klickt es mich an“. Ich bin total fokussiert auf alle kleinen Details dessen, was mich „aufgeweckt“ hat.“

Ich wollte wissen, wie sie das wahrnimmt – über welchen Kanal sie diese Informationen aufnimmt:

„Ich spüre das – und dann schau ich genau hin. Wenn beispielsweise etwas nicht stimmig ist, gibt es wie eine Spannung im Feld oder im Raum – eine „Inkongruenz“. Dann ist es, wie wenn mein Fokus sich zuspitzt mit dem Ziel, herauszufinden, was die Inkongruenz ausmacht.“

Intuition ist jedoch keine „gefühlsduselige“ Angelegenheit. Sie geschieht in einem Zustand höchster Klarheit und hat nichts „Irrationales“ an sich. Im Rest des Gesprächs erzählte sie, wie die diese Impulse auf der logisch rationalen Ebene weiter verarbeitet und alle Informationen herbeizieht, welche sie benötigt, um einen klaren Entscheid zu fällen. Auf diese Weise kann Intuition als wichtiger, richtungsweisender Faktor in Entscheidungsprozesse einbezogen werden.

Originäre Kreativität, der Schlüssel zu Innovation

Woher kommen eigentlich die Ideen? Warum gibt es Momente, in denen kreative Einfälle nur so aus dem Kopf sprudeln, während zu anderen Zeiten kaum ein paar Tropfen raus kommen?

Es braucht einen freien, offenen Mind, damit die Ideen fliessen. Kreative Prozesse benötigen einem „uneingeschränkten Raum“ – im Kopf und manchmal auch im äusseren Rahmen – ansonsten das Gehirn gewohnheitsmässig auf die vorhandenen Verschaltungen zurückgreift. Alles, was man gelernt hat – durch Erziehung, in Ausbildungen, aus Bücher gelesen, etc. – wurde bereits im Mentalen generiert. Diese Inhalte weiter zu  Denken ist mehr vom Gleichen – neu verschachteln, neu verpacken. Für wirklich innovativ Neues muss man sich „ausspannen, aus diesem Film“ und ungefiltert alle Impulse zulassen.

Der Alpha Zustand ist „ausserhalb des Films“ und öffnet die Wahrnehmung zur Theta Ebene – siehe Diagramm im vorigen Kapitel. Auf dieser Ebene findet das Träumen statt. Es gibt wohl kaum etwas Kreativeres als Träumen – alles ist möglich, keine Grenze von Machbarkeit und Zeit. Originär kreative Impulse kommen aus dem Theta-Bereich. Lädt man diese in einen kreativen Prozess ein, sprudeln die Ideen.

„Die Ideen fliessen – sie kommen einfach – ich muss nicht nachdenken. Ich bin oft selber überrascht was da alles auftaucht in meinem Kopf – frei, kreativ und ideenreich – praxisbezogen auf eine Lösung zu. Ich denke nicht, wo ich was gelesen, gesehen oder bereits erfahren habe – es fliesst herein – kommt wie von selber. Das geschieht spontan. Der Kopf ist offen, alles läuft ab ohne Anstrengung – und es passt.“ (Günther Fischer)

So entsteht wirklich „Neues“ – neu auch für den Denker. Originär kreative Prozesse sind ein Zusammenspiel, in dem unterschwellige Bewusstseinsbereiche – auf ein Ziel bezogen – das bewusste Denken inspirieren. Martin Elbel beschreibt eindrücklich, wie er dies erlebt.

“Mein Bewusstseinraum ist zweigestaltig. 

Wenn ich eine Aufgabe habe, schaffe ich mir  dafür einen „Konzentrationsraum“, in dem ich mich nur dieser einen Aufgabe widme, nämlich  aus der Fülle der Fakten einen Text oder eine Rede vorzubereiten. Da bin ich sehr zielorientiert: „Ich will einen guten Text mit allen Fakten fliessend von A-Z erstellen“.

Um diesen Konzentrationsraum herum gibt es einen viel grösserer Raum, der mir die geistige Freiheit erlaubt, im Prozess der Textgestaltung immer wieder Assoziationen zu haben und neue Bilder und Ideen zu gewinnen. Das ist ein viel entspannterer Raum – entspannter in dem Sinn, dass er  ganz offen ist und eben gerade nicht auf ein bestimmtes Ziel hin ausgerichtet. Darin ist all das versammelt, was ich als Person an Erfahrungen, an Assoziationen, als Wissen, bin. Diesen Raum darf und soll man auf keinen Fall aussparen, während man sich auf sein Ziel konzentriert. Wenn ich ihn mit einbeziehe und seinen Einfluss zulasse, eröffne ich mir eine fast unerschöpfliche Quelle von Assoziationen, die meine Texte bildhafter, spannender, abwechslungsreicher machen, und mir  oft auch zu originellen Erklärungsformen verhelfen.

Wenn diese beiden Sphären angeregt sind – die konzentrierte, die am Schluss ein Resultat will und die assoziative darum herum – dann erfahre ich so etwas wie Flow. Ich erlebe, dass ich eigentlich alles in mir habe, was ich brauche und es – auf ein Ziel bezogen –  zusammenführen kann.”

Das ist eine faszinierend klare Beschreibung, wie diese beiden Ebenen in einem originär kreativen Prozess der Ideenfindung zusammenwirken. Der Konzentrationsraum ist der tagesbewusste Beta-Mind. Der grosse Raum ist jene Bewusstseinsebene, in der originär kreatives Denken stattfindet, Theta. Wenn zielbezogene Denkprozesse in diesem „grossen Raum“ gehalten sind, wird das Mentale von einer unendlich viel kreativeren Dimension inspiriert und das Ergebnis ist um ein Vielfaches umfassender und kraftvoller.

Solche Prozesse setzen Offenheit voraus. Wenn man denkt, dass der Verstand die einzige Instanz ist, bleiben solche Erfahrungen verschlossen. Daniela Bomatter beschreibt diese Haltung treffend:

„Es ist eher ein vorwärts gerichtet und am Neuen interessiert Sein. Man ist mehr interessiert an dem, was noch nicht gedacht oder gemacht wurde als an dem, was man schon zu wissen glaubt. Wie ein nach vorne Lehnen und Unbekanntes ergründen – etwas neu entstehen lassen – schöpferisch sein.“

Originäre Kreativität ist lösungsorientiert. Daniela Bomatter ist CEO einer international tätigen Firma und trägt – nebst ihrer intensiven Führungsarbeit – die Verantwortung für umfassende IT Projekte mit grosser Komplexität. Ich wollte von ihr wissen, wie sie es schafft, neben ihrem anspruchsvollen Führungsalltag den Kopf freizuhaben, solch riesige, international vernetzte Projekte koordinieren und leiten zu können.

„Ich hab gelernt, mich rasch in diesen Zustand zu bringen, in dem der Denkraum weit und frei ist. Er ist wie ein Netzwerk – so wie man oft das Gehirn abbildet mit all den Strukturen der synaptischen Verbindungen. Ich nehme die Impulse in einer Gleichzeitigkeit wahr. Er hat auch viel mit Parallelität zu tun – es ist nichts Serielles – alles ist mit allem verbunden. Es ist etwas hier, das die Fähigkeit hat, parallel abzutasten und gleichzeitig lösungsbezogen zu denken – im Sinne von: Das grösste und bestmögliche Bild daraus entstehen lassen. Und das geschieht alles sehr schnell.“

So wie Daniela Bomatter ihren Denkraum beschreibt, bietet er ihr die beste Voraussetzung für einen originär kreativer Problemlösungsprozess. Ich bat sie, mir diesen kreativen Prozess genauer zu beschreiben.

„Es ist eher ein analytischer Prozess – das hat zu tun mit meiner Aufgabe, ich betreue ja IT Projekte. Ich muss  eine Situation sehr schnell analysieren können – sie  aus verschiedenen Gesichtspunkten heraus in diesem grossen Raum beleuchten –  und dann daraus die richtigen Schlüsse ziehen und die notwendigen Aktivitäten einleiten. Ich hätte das nie als kreativen Prozess bezeichnet.“ 

Diese Erfahrung repräsentiert die Aussage Vieler, welche in einer stark logisch-rational fordernden Tätigkeit originär-kreative Fähigkeiten nutzen. Sie verbinden ganz natürlich diese beiden Aspekte – das Analytische und das Assoziativ-Intuitive.

Anleitung

Voraussetzung für einen originär Kreativen Prozess ist, sich in einen „Null-Zustand“ im Kopf bringen zu können. Den Denkraum frei zu halten vom repetitiven, mentalen Denken.

Die Alpha Praxis ist eine Möglichkeit, sich aus dem „Denk Film“ im Wachbewussten auszuspannen. Grundlegend gilt dazu das Gleiche, was ich in der Anleitung vorigen im Kapitel über Intuition vorgeschlagen habe. Damit schafft man die innere Voraussetzung.

Was den äusseren Rahmen anbelangt, kann einiges unterstützend getan werden. Für meine Leadership Trainings habe ich dazu Rahmenbedingungen für einen innovativen Dialog entwickelt.  Im Detail darauf einzugehen würde den Rahmen dieses Buches sprechen. Ein weitverbreiteter und allgemein bekannter Prozess ist Brainstorming, der in seinen Prinzipien – in vielen abgewandelten Formen – ebenfalls die Grundlage für kreative Lösungen schafft.

Für die kreative Ideenfindung, vereinfacht, ein paar Grundsätze:

Nach der Festlegung der Intension oder Zieldefinition muss der Raum offen bleiben für alle möglichen und „unmöglichen“ Ideen. Er wird sollte gehalten sein von einer Zeitvorgabe und klaren Regeln:

  • Wertfreies, ungeteiltes Zuhören
  • Keine Kritik, keine Wertung, keine Beurteilung der Ideen  – mögen Sie noch so weit hergeholt erscheinen.
  • Alle Beteiligten sollen sich frei äussern, auch wenn sie kein Fachwissen besitzen.
  • Alle Beiträge sind willkommen – je fantasievoller, umso besser.

Erst in einem weiteren Schritt werden die Ideen sortiert, bewertet und weiter verarbeitet.

Anwendungsbeispiel

Zur Illustration ein Praxisbeispiel von Anton Gunzinger, der mit seiner IT-Firma in ganz verschiedensten Bereichen, zusammen mit den Mitarbeitern, Lösungen erarbeitet.

Wenn wir in einen kreativen Prozess gehen, lassen wir bewusst eine Komponente von etwas extrem spielerischem, leichtfüssigem, fast chaotischem reinfliessen – so ein „komm lass uns mal schauen“ – bei dem man zuerst denkt: Was hat das mit unserer harten Realität zu tun. 

Ich denke da an eine Arbeit in einer Giesserei, in der die Analogie zu einem Schmetterling zu ganz neuen Lösungen geführt hat. Zuerst war dies natürlich auf Widerstand gestossen: Was hat ein Schmetterling verloren in einer Giesserei…? Der ist nun wirklich fehl am Platz! Aber genau dieser Schmetterling hat zu Gedanken geführt, die eine Verbindung sichtbar werden liessen, die man vorher gar nie beachtet hatte. Das konnte nur geschehen, weil man die Dinge auf eine Art und Weise betrachtet hat – aus einem Blickwinkel, der vorher nicht möglich war. 

Solche „untergründige“ Verbindung muss man erkennen – wie Zeichen – und ihnen Kraft  geben, sich zu entwickeln. Sie sind am Anfang wie ein kleines Pflänzchen – oft nur ein Gefühl im Bauch, das man zu Beginn gar nicht klar verbalisieren kann. Mein Job ist in einer solchen Situation, dieses Pflänzchen zu schützen, damit es nicht zertrampelt wird. Die anderen Dinge sind so gross und haben so viel Gewicht – und dieses kleine Pflänzchen hat ja noch gar nichts zu sagen. Aber es könnte in sich die Kraft einer grossen Eiche tragen – wir wissen es am Anfang nur noch nicht. Wenn ich bei etwas das Gefühl habe, es könnte eine Eiche werden, gehe ich in einen „Gärtner-Mode“ und sage: „Das müssen wir jetzt auch wachsen lassen… Wir dürfen nicht nur die grossen Bäume betrachten, sondern hinschauen, ob dieses Neue auch „Eichenformat“ hat“.

Wenn man mit einen Schmetterling in eine Giesserei einfliegen lässt, belebt dieser „out of the Box-Impuls“ das Gehirn assoziativ völlig neu. Vergleichbar, wie wenn man den Grundriss eines Gebäudes öffnen würde und frischen Boden freilegt. Auf diesem fruchtbaren Grund können bei den Fachleuten, die sachverbunden im Thema drin sind, neue Ideen spriessen. Originär kreative Ideen sind nicht mehr vom Gleichen, sondern grundsätzlich Neues  – Innovation. In einem Unternehmen ist der Zugang zu innovativen Ideen genauso wichtig wie das Vorhandensein von Fachwissen.

Stark logisch-rational denkenden Menschen können solche Interventionen „gegen den Strich gehen. Das erlebt Anton Gunzinger in seiner Arbeit immer wieder.

Wir arbeiten ja oft in einem Engineering-Feld. Ingenieure möchten am liebsten „eine Formel, wie etwas Neues entstehen kann“. Das Gewohnte und Bekannte zu verlassen, macht ja auch Angst. Man begibt sich auf einer Ebene, auf der man NICHTS mehr weiss – man wird verletzlich in diesem Moment. Aber genau das ist nötig, damit man „sehen“ kann. „Sehen“ heisst, unbeeinflusst wahrnehmen. Wenn man nicht in diesem Zustand ist, „sieht“ man nicht, denn  man „weiss“. Wenn man „weiss“, kann man nicht „sehen“. Man sieht dann einfach nur das, was man bereits kennt und glaubt, dass es so ist. Es braucht diesen Zustand des „Nicht-Wissens“, um die Türe in diesen Bewusstseinsraum aufzustossen. Das ist etwas, das sich spontan in dieser Offenheit gebiert – man kann es nicht erzwingen. 

Es gibt eine nahe Verwandtschaft zwischen Intuition und originär kreativen Impulsen. Die Unterscheidung ist, dass originäre Kreativität viel stärker prozessbezogen ist. Es ist eine andere Art „durch das Labyrinth zu gehen“,  indem man jeden Weg und jede Sackgasse ausprobiert, überall etwas mitnimmt und später – in der Mitte angekommen – durch die Auslegeordnung  aller „Mitbringsel“ ans Ziel gelangt.

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Entwicklerin der alphaSkills® und Trainerin.

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