Spielend leicht Sprachen lernen mit den richtigen Lernstrategien
Lernstrategien können selbstverständlich auch beim Erlernen von Fremdsprachen angewendet werden. Hier sind aber noch zusätzliche Punkte zu berücksichtigen, auf die ich im unten stehenden Teil näher eingehen will.
Viele Schüler beginnen erst kurz vor der Prüfung Wörter zu lernen. Sie beschränken sich oft lediglich auf das Vokabular.
Sprachgefühl entwickeln
Natürlich ist der Wortschatz die Grundlage für das Verständnis einer neuen Sprache. Er reicht aber bei weitem nicht für das Verständnis und die Entwicklung des Sprachgefühls. Die Sprache ist wie die Personen, die sie sprechen – etwas Lebendiges. Sie widerspiegelt die Mentalität und die Kultur einer Sprachgemeinschaft und ihre Eigenheiten. Wie kann ich nun dieses Sprachgefühl neben dem Wörter-Lernen entwickeln?
Beim alphaLearning wird deshalb auch Wert darauf gelegt, dass man sich mit einer MindMap eine Übersicht über die Themen einer Lektion macht. So wird der Lernstoff visuell strukturiert und der/die Schüler/in sieht auf einen Blick, welche Lebensbereiche, welche grammatikalischen Schwerpunkte, und welche sprachlichen Besonderheiten in der Lerneinheit angeschaut werden.
Ideal wäre, zu Beginn einer Lektion eine MindMap zu starten und während dem Erarbeiten des Stoffes immer wieder zu ergänzen. Das Blatt kann zusammengefaltet im Buch gelassen und zur Repetition als visuell strukturierte Lernhilfe zur Hand genommen werden.
Sprachen lernen mit Karteikarten
Für das Erlernen des Wortschatzes eignen sich Karteikarten am besten. Sie haben mehrere Vorteile. Man kann sie überallhin mitnehmen – im Bus, Zug oder auf einer Autofahrt können immer wieder Wörter repetiert werden.
Ein weiterer Vorteil ist, dass man nicht auf eine lineare Struktur beschränkt ist. Die Karten werden immer wieder neu gemischt und somit lernt man die Wörter unabhängig von einer Reihenfolge, die bei einer Liste manchmal hinderlich ist. (Man kennt das Wort manchmal nur, weil es vor/nach einem bekannten Wort auf der Liste erscheint.)
Das Lernen mit der Karteikarte bezieht auch die rechte Hirnhälfte mit ein, die sich ganzheitlich und visuell orientiert. Das Lernen wird somit effizienter.
Lernen mit einer Kartei erfolgt in vier Schritten:
- Der erste Schritt ist das Notieren des Wortes in der Muttersprache auf der einen und in der Fremdsprache auf der anderen Seite des Kärtchens. Wenn dies in einem präsenten und entspannten Zustand geschieht, den wir mit dem in unseren Seminaren erlernten Zugang zum Alphazustand herbeiführen, ist der erste Lernschritt sehr effizient. Um hier erfolgreich zu sein, ist es wichtig nur einige Wörter pro Lerneinheit aufzuschreiben. Je nach Alter differenziert die Anzahl der Wörter. Es sollte auf jeden Fall nicht länger als 10 Minuten daran gearbeitet werden. Die Aufmerksamkeit lässt danach beträchtlich nach, und die Wörter können nicht mehr gespeichert werden.
- Am nächsten Tag kann dann nach kurzem Anschauen der Kärtchen, das erste Mal abgefragt werden (sich selber oder eine andere Person). Das Wort wird zuerst in der Fremdsprache gesagt und der Lernende übersetzt in die Muttersprache.
- Im dritten Schritt wird das Wort in der Muttersprache abgefragt und in die Fremdsprache übersetzt.
Bei all diesen Schritten ist es wichtig, dass das Kärtchen nochmals angeschaut wird, damit sich die Rechtschreibung über den visuellen Sinn einprägen kann. - Im letzten Schritt werden dann – vor allem die schwierigen Wörter – von der Muttersprache in die Fremdsprache übersetzt und dann schriftlich festgehalten.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist, das laute Aussprechen der Wörter. So wird die korrekte Aussprache geschult und das Sprachgefühl entwickelt.
Der richtige Zeitpunkt
Noch wichtiger als beim Erstellen einer MindMap ist hier der Zeitpunkt. Schon zu Beginn einer neuen Lektion sollte die erste Wortgruppe in Angriff genommen werden. Man profitiert im Unterricht mehr, wenn die neuen Wörter schon bekannt sind. Zudem ist jede Unterrichtsstunde eine weitere Übungsmöglichkeit für die gelernten Wörter.
Und nicht zuletzt kommt der/die Schüler/in vor der Prüfung nicht unter Zeitdruck und kann sich den noch fehlenden Teilen oder Unsicherheiten widmen.
Französisch versus Englisch
Bei uns an den Schulen werden Englisch und Französisch gelehrt. Wie ich festgestellt habe, bekunden viele Schüler/innen Mühe mit dem Französisch. Ich habe mir einige Gedanken darüber gemacht.
Es liegt nicht daran, dass Englisch näher beim Deutsch ist – wie vielfach behauptet wird. Es ist einfach präsenter in unserem Alltag. In der Musik- und Computerbranche ist Englisch die vorherrschende Sprache. Beide Branchen stehen den Kindern sehr nahe und sprechen über die Musik und die Games den emotionalen Bereich an. Die Schüler/innen fühlen sich deshalb damit mehr verbunden.
Dennoch haben wir viele Wörter in unserem Schweizerdeutsch, die französischen Ursprungs sind (Trottoir, Coiffeur, Chauffeur, Portemonnaie,…) Hier können wir anknüpfen!
Sprachen lernen ist neben der Disziplin auch Einstellungssache. Ohne entsprechende Motivation (Eigenmotivation) wird das Lernen massiv erschwert, wenn nicht gar verunmöglicht.
Auf das Thema Motivation bzw. Eigenmotivation möchte ich im nächsten Teil genauer eingehen.
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